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25.09.2020 cres – opatija

peter’s geburtstag – und das wetter verspricht nicht langweilig zu werden

mit einem kleinen geburtstags-frühstück beginnt unser tag sehr entspannt.
allerdings haben christian und peter die köpfe schon mehr in den wetter-apps und vorhersagen. bereits in der marina bläst es ganz ordentlich, und das trotz landabdeckung.
auf den nachbarbooten (alles charterboote, die heute am freitag um 17:00 zurück in ihrer jeweiligen basis sein müssen) sind die gesichter etwas angespannt.
unser direkter nachbar muss zurück über den kvarner zur pitter-station in pomer und hat schon tipps von der charterbasis bekommen, wie sie’s angehen sollen.
unser ziel ist heute opatija, von hier aus kann christian dann morgen früh mit dem shuttle nach rijeka.
unsere vorausschauende und flexible törnplanung kommt uns jetzt zu gute. wir haben diese wetterentwicklung geahnt und müssen heute nicht, wie manch andere gegen den wind kreuzen, sondern können mit dem wind segeln, was das ganze wesentlich angenehmer macht.

als wir aus der landabdeckung raus sind, erwarten uns 20kn wind SO, wir segeln nur mit der genua vor dem wind. durch die parallele landabdeckung sind die wellen anfangs auch noch moderat. auf dem kvarner rüber richtung medulin sieht das jetzt für unsere stegnachbarn sicher schon alles ganz anders aus.
je weiter wir richtung dem verkehrstrennungsgebiet an der engstelle zwischen istrien und der insel cres kommen, desto mehr welle haben wir dann auch. ab und zu kommt eine über den bug und wir bekommen eine ladung salzwasser ins gesicht.

in der engstelle nahe dem VTS motoren wir am äußeren rand des VTS entlang, um der großschifffahrt nicht in die quere zu kommen.
dann nehmen wir kurs auf opatija und fangen an, die hafeninformationen zu studieren. denn die welle, die sich aufbaut, nachdem wir aus der abdeckung der insel cres kommen, ist nicht ohne. und sie steht direkt auf die hafeneinfahrt. hier sollten wir vorab genau wissen, was wir machen und wie ein plan B aussehen könnte, sollte es sich als zu gefährlich erweisen.

als wir die situation dann vor ort sehen, entscheiden wir, dass es zwar anspruchsvoll aber machbar ist. wir sprechen nochmal alles durch und dann steuert peter schnell und sicher hinter die abdeckung der kaimauer. zögern oder zu langsam sein wäre hier fatal. mit dem entsprechenden gefühl am ruder für das surfen der wellen geht es bei diesen bedingungen aber noch sicher. hinter der kaimauer wartet dann ruhiges wasser und wir müssen „nur“ den wind zum anlegen berücksichtigen.

neben uns hat gerade eine ausbildungsyacht (für den sks-schein) festgemacht, die 2te von denen kommt direkt hinter uns und macht dann neben uns fest.
zu unserem großen erstaunen greift der ausbilder dieser yacht beim anlegen ganz ungeniert in unsere reling, um sich abzudrücken und kommentiert das mit einem lapidaren „sorry, ich muss hier mal …“
für uns ist es ein absolutes nogo, sich an der reling von anderen schiffen abzudrücken, denn die reling ist dafür nicht gebaut. bei schülern im stress hätten wir das verstanden, aber beim ausbilder? na ja, es ist nix passiert, also schwamm drüber!

nach dem vielen regen den ganzen tag zeigt uns dann die bilge, dass wir irgendwo süßwasser ins boot bekommen. wir finden wir nichts offensichtliches, das thema wird uns wohl noch etwas beschäftigen.
solange es kein salzwasser ist, sehen wir das aber noch halbwegs entspannt.

nach dem doch wieder anstrengenden tag gehen wir jetzt erst mal in ruhe warm duschen, essen und werden die tage mit christian „de-briefen“, denn ab morgen früh sind wir auf uns allein gestellt.
alles in allem sind wir froh über unsere entscheidung, für die ersten paar tage einen profi mit an bord genommen zu haben, yacht- und tornado-segeln (mit dem wir viel mehr erfahrung haben) sind dann doch unterschiedliche dinge.
wir fühlen uns nach den tagen bestätigt, das boot als crew sicher führen zu können und haben viele wertvolle kleine tipps mit auf den weg bekommen. danke christian.