aufwachen vor anker in einer bucht ist nicht zu toppen – und dann noch auf dem eigenen boot! raus aus der koje direkt rein ins wasser – es fühlt sich immer noch surreal an, ist aber einfach toll!
wenn der wetterbericht stimmt, erwartet uns ein schöner segeltag mit S-wind (damit kündigt sich der schon prognostizierte jugo für die nächsten tage an). für heute bedeutet das aber eine sichere passage über den kvarner, und so wird unser ziel heute cres.
für uns heißt das, zum ersten mal in die nähe der großschifffahrt zu kommen – große fischer, frachter und tanker, die rijeka ansteuern oder von da kommen und die passage durch den kvarner nehmen. mit einem 11m segelboot sollte man sich, ganz egal was die regeln zum thema ausweichpflicht zwischen maschinen- und segelfahrzeug so sagen, in sicherer entfernung von diesen beeindruckenden schiffen halten – sie sind groß, nicht sehr wendig und dazu auch noch schnell.
wie erwartet, wird es eine sehr schöne passage mit einem schlag richtung NO quer über den kvarner rüber nach cres. überraschungen gibt es diesmal keine. wir haben sogar gelegenheit unseren bunten furling-blister zu testen.

alles in allem also champagner-segeln, wie man das laut christian im segel-jargon nennt, auch wenn wir gar keinen alkohol an bord haben.
mit einem zweiten schlag richtung SO segeln wir dann direkt auf die einfahrt zum hafen und der marina in cres zu.

nach anmeldung über funk kanal17 bekommen wir einen platz in der marina zugeteilt. das anlegemanöver klappt ohne probleme. wir freuen uns auf die warmen duschen und gehen abends noch zu fuß in die wunderschöne altstadt.
hier werden wir nicht zum letzten mal sein, das steht jetzt schon fest.

wieder retour in der marina erleben wir dann, bei bereits stark aufgefrischtem wind, ein anlegemanöver der besonderen art:
eine 56er d&d kufner macht nachts schräg gegenüber fest. alle 10 an bord top organisiert, absolute ruhe am schiff, jeder weiß seinen handgriff und trotz nicht einfachem seitenwind liegen sie in kürzester zeit und ohne großes hin-&her sicher vertaut in der box.
unter den benachbarten booten macht sich schon etwas ehrfurcht breit, doch dann kommt das dicke ende:
kaum ist alles fertig, versammeln sie sich alle rund um den tisch im cockpit, salutieren dem skipper und dann kommt in unüberhörbarer lautstärke das lied „bayern, des samma mia, bayern und des bayerische bier, …“ von haindling aus den boxen.
ui ui ui, großer fremdschämfaktor (besonders gegenüber unserem hamburger skippertrainer christian). wieder ein grund mehr, keine bayerische flagge am boot zu führen.
sehr ignorant gehen sie dann an allen von uns vorbei und erst als peter in tiefem bayerisch meint: „servus, den anleger habts sauba gmacht“ , sind wir würdig ein „servus, hot scho basst“ von ihnen als antwort zu bekommen. na ja, jeder so wie er mag.
wir hatten am ende unseren spass damit.
etwas weniger freude macht uns die wettervorhersage. der jugo wird sich weiter ausbauen, morgen wirds vermutlich anspruchsvoll!