überstellung von pula nach umag (tag 2)
der wind hat aufgefrischt und die wettervorhersage für umag flößt uns etwas respekt ein, was das erste hafenmanöver mit unserer NAMASTE im neuen heimathafen betrifft, den wir bisher nur von der landseite kennen.
an der küste istriens entlang passieren wir rovinj, den limski kanal, poreč und novigrad und werden dabei stellenweise von delfinen eskortiert. wir sind so geflashed von den eindrücken, dass wir vergessen fotos zu machen.
zunehmend verlieren wir aber den blick für die wunderschöne umgebung, denn der weiter auffrischende wind fordert unsere ganze aufmerksamkeit auf dem für uns völlig neuen schiff.
bei 15-20kn wind NO kommen wir abends in umag an und erleben unsere erste große überraschung:
nach besprochener strategie und rollenverteilung für das hafenmanöver fahren wir in den vorbereich der marina, bei der wir uns über funk angekündigt haben. ein marinero erwartet uns am steg, um uns einen platz zuzuweisen. peter will aufstoppen und drehen, um dann rückwärts gegen den wind aus NO die box anzufahren – soweit die idee …
leider reißt das gangseil aus der verankerung am getriebe (wie sich später herausstellt), als peter den rückwärtsgang einlegt. in der folge bleibt das getriebe auf vorausfahrt, auch wenn man den gashebel nach hinten bewegt. das wird uns aber alles erst später klar.
nach einem kurzen adrenalinschub für alle (die kaimauer kommt immer näher und statt aufzustoppen halten wir weiter auf sie zu anstatt zu bremsen) kann peter das schiff gerade noch rechtzeitig aus der marina hinaus wieder zurück aufs offene meer steuern, um dort freien raum für die fehlersuche zu bekommen.
die fragenden blicke und gesten des marineros am steg werden uns für immer in erinnerung bleiben.
nach ein paar tests abseits von hindernissen ist dann klar, dass wir nur das gas, nicht aber das getriebe steuern können
(für ein schalten direkt am getriebe fehlt uns zu diesem zeitpunkt noch das know-how über die details am schiff – für’s nächste mal wissen wir’s aber jetzt).
über funk informieren wir die marina, die daraufhin hilfe mit dem gummiboot anbietet (allerdings vermutlich aus versicherungsgründen erst ab der einfahrt in die marina).
nach 2-maliger rückfrage, ob sie unsere situation auch wirklich verstanden haben, fahren wir dann mit etwas mulmigem gefühl zurück in die enge der marina, wo uns der marinero bereits mit dem gummiboot erwartet und mittels festmacher über die winsch unsere externe bremse ist.
so geht es dann mit buganleger an den für den vorhandenen wind besser gelegenen transitsteg und alle sind sehr erleichtert, dass der 25ps aussenborder des marineros uns gefühlt direkt vor dem crash in die massive betonstegmauer (umag hat keine schwimmstege) aufstoppt.
„puno hvala“ (vielen dank) an die marina crew, die in der für uns stressigen situation ruhe ausstrahlt und weiß, was zu tun ist.

das erste ankommen in unserer neuen heimat haben wir uns aber trotzdem etwas anders vorgestellt …
sehr erleichtert und völlig kaputt schaffen wir’s dann nur noch in die dusche und ins marina restaurant.
was für ein start mit unserer NAMASTE!