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14.05. – 28.05.2024

Umag • Rovinj/Kriz • Banjole/Paltana • Olib/Kurjak • Molat • Ugljan/Muline • Molat/Pržine •Susak • Cres • Pomer/Portic • Rovinj/Sv.Andrea • Dajla • Umag


14.05. Umag – Rovinj/Kriz

seit 9.5. sind wir in umag und haben unsere namaste vorbereitet für den ersten törn.

die wetterlage hat es uns nicht leicht gemacht, den richtigen einstieg zu finden. vor uns liegen ein paar tage jugo, die laut vorhersage bis 35kn böen die ganze adria unsicher machen.

heute ging es endlich los, obwohl wir immer noch nicht wissen, ob es die richtige entscheidung ist – für heute sind in istrien einzelne gewitter angesagt.

um 8.30h machten wir die leinen los und gleich vor umag merkte peter, dass die logge keine geschwindigkeit anzeigt … irgendwas ist immer 😏

nach kurzem check war die diagnose klar: logge kaputt – es muss ohne gehen!

wir setzten die segel und waren mit knapp 4kn unterwegs, schon nach 1 std war so wenig wind, dass wir die genua einrollten und unseren motor zuhilfe nahmen. wenigstens regnet es nicht wie wir befürchtet hatten, stellenweise kommt sogar die sonne raus, trotzdem hat die luft erst 18 grad.

unser plan für die nächsten tage: heute bis banjole/soline kommen, morgen über den kvarner und richtung cres, da soll der jugo nicht so stark werden und nach cres wollten wir schon seit langem mal wieder. außerdem ist unser segelfreund martin in punat – vielleicht können wir uns irgendwo in der kvarner bucht treffen. mal sehen, was das wetter von unserer planung hält.

wir starteten nochmal einen versuch zu segeln, gaben aber schon nach kurzer zeit wieder auf.

vor vrsar kamen wir näher an eine gewitterzelle an land, und da hatten wir wieder wind und zogen die segel hoch, sind jetzt mit 2,7kn unterwegs – steuerbord blauer, backbord grauer himmel.

unseren plan haben wir schon adaptiert: wir möchten heute bis rovinj an die boje.

letztendlich sind wir um 16.30h in der ankerbucht kriz südlich vom limsky fjord gelandet und waren bei strahlendem sonnenschein ganz allein da. ernestine freute sich, endlich wieder ins meerwasser zu können und testete die wassertemperatur – für länger baden ist es noch zu kalt.

15.05. Rovinj/Kriz – Banjole/Paltana

morgens um halb8 bei sonnenschein aufgewacht – bis auf eine ganzen kolonie seidenreiher und ein paar kormorane sind wir ganz allein, ein traum!

wasserratte ernestine ließ es sich nicht nehmen, kurz ins saukalte kalte wasser zu gehen.
frühstück und fertigmachen für den segeltag, heute bekommen wir viel wind 🙂

als wir um 9 den anker hoben, kam eine größere segelyacht in die bucht, sie waren in italien gestartet und erzählten uns, dass es draußen ordentlich wind und welle gibt und ungemütlich ist.

kaum raus aus der bucht hatten wir 17-20kn SOwind, deshalb gingen wir gleich ins 1. reff, genua auch leicht gerefft. bis zu 1m wellen, nach kurzer fahrt begann es zu tröpfeln.

weil weiter draußen mehr sonne war, entschieden wir uns für einen langen schlag über die landabdeckung von brijunj hinaus, bevor wir im sonnenschein wendeten und mit rollenden wellen dem land wieder näher kamen. heute möchten wir in der bucht paltana bei banjole ankern – ein tipp von unseren stegachbarn heinrich und vera, den wir gerne testen. wenn die vorhersage stimmt, gehts dann morgen über den kvarner richtung cres.

ab 14h hatten wir 1,5 – 2m welle und über 20kn wind

die sonne hat sich wieder verabschiedet und laut vorhersage werden wir auch nochmal nass heute. 

es war noch ein wilder ritt bis zur geplanten ankerbucht, die wir gegen 19h erreichten. zweimal ließ sich für einen kurzen moment ein delphin blicken. die einfahrt in die bucht war entgegen unserer befürchtungen trotz der wellen nicht schwierig und breit genug und der anker hielt wie von unseren segelfreunden vorhergesagt bombig. in nichtmal 4m wassertiefe gaben wir 25m kette und fühlten uns trotz 15kn jugo in der bucht sehr sicher.

abends erreichte uns die nachricht, dass es in der marina medulin morgens ein großes feuer gegeben hatte, 22 boote waren verbrannt – medulin ist gerade mal 6 km luftlinie entfernt von uns auf der anderen seite der südspitze istriens.

nach einem schnellen abendessen schliefen wir die nacht durch.

16.05. Banjole/Paltana

schon gestern fiel die entscheidung, dass wir heute einen buchttag einlegen und wind und welle aussitzen.

ernestine war über die entscheidung sehr froh – die action des gestrigen tages und vielleicht auch der jugo hatten sich morgens in ihrem kopf bemerkbar gemacht.

auch peter war noch etwas müde vom gestrigen tag und so mümmelten wir uns auf dem boot ein. zutun gibt es hier immer etwas: aufräumen, logbuch und tagebuch nachschreiben, büroarbeit für zuhause und routenplanung für die nächsten tage.

wir überlegten, ob wir einen landspaziergang machen sollten, aber immer wieder gab es kurze regenschauer und so beschlossen wir, auf dem boot zu bleiben.

abends halfen wir noch zwei Nachbarn aus, die neben uns ankerten. sie überstellen das segelboot eines freundes von süditalien nach lignano – sind schon 2 tage und 2 nächte durchgehend unterwegs und der motor funktioniert nicht richtig – geschichten, die das seglerleben schreibt!
sie wollten mit dem dinghi zum essen an land und fanden keine paddel an bord, wir liehen ihnen also unsere.

für morgen ist der plan, sehr bald zu starten, deshalb werden wir heute früh schlafen.

17.05. Banjole/Paltana – Olib/Kurjak

halb sechs klingelte der wecker – nicht nur für den wind ein gewinn um diese zeit aufzustehen: ein traumhafter sonnenaufgang hinter der kleinen marina belohnte uns.

die luft ist noch sehr kalt, es hat 17 grad, aber kurzes frühstück im cockpit in der sonne muss sein. um 7h hoben wir den anker, der voll war mit lehm und schon waren wir an den fischern am pier vorbei und draußen aus der bucht.

direkt neben der flachen einfahrt zur soline nebenan ein trauriges bild: ein havariertes segelboot, das offensichtlich von einem legerwall in die felsen gedrückt worden war … sieht ein bisschen aus wie ein fisch auf dem trockenen. vermutlich hatten sie geankert und waren nachts vom gewitter und dem drehenden wind überrascht worden.

wir steuerten an dem südlichen leuchtturm vor premantura vorbei und bei gemütlichen 8kn Swind segeln wir mit knapp 4kn richtung susak runter – ja wir haben den plan mal wieder geändert und cres muss weiter auf uns warten 🙂

um 9.30h hatten wir schon 10kn wind und waren mit fast 5kn unterwegs. traumhaftes wetter und sehr lange wellen – die luft ist aber immer noch sehr kalt. während der kvarner-überfahrt trafen wir einen delphin und eine wasserschildkröte.

um 11h änderten wir wieder unseren plan und entschieden noch weiter runterzusegeln – in susak wären wir schon mittag gelandet und dafür war uns der schöne wind zu schade. es geht als östlich an susak richtung süden – wir wollen sehen, wie weit wir kommen.

mit dem neuen kurs haben wir den wind jetzt mehr querab, deshalb sind wir nicht mehr so schnell, dafür aber auf einem direkteren weg.

ja und dann hat uns der wind verlassen – zumindest so sehr, daß das großsegel mit der welle nur noch umgeschlagen hat. der wind wurde immer weniger, also beschlossen wir, unter motor umzukehren und vor susak zu ankern.

kaum waren die segel verräumt, kam der wind wieder, also machten wir wieder kehrt, segel wieder hoch aber das wellengeschlage begann von vorne.

aber dann kam der wind doch noch! um 16h hatten wir 10kn SOwind und waren wieder mit 4kn unterwegs. ein delphin spielte ganz in unserer nähe mit den wellen.

wir würden heute gerne an der ostseite von olib ankern, da waren wir letzten herbst schon in einer sehr schönen bucht, kann sein, dass wir dafür später nochmal unseren motor brauchen.

wir kamen fast bis olib mit dem wind, entschieden dann aber, nördlich der insel zu ankern – in der kleinen bucht stand schon ein katamaran, deshalb ließen wir an der nordspitze den anker runter. der fiel aber auf felsgrund und nach dem zweiten versuch gaben wir es auf und fuhren unter motor auf die westseite der insel um dort auf der ankerwiese festzumachen. an dieser stelle haben wir schon sturmtage abgewettert, da wissen wir, dass der anker hält. nach 13h und 53 sm unterwegs waren wir ziemlich ko, kochen und essen hatten wir schon unterwegs erledigt und so saßen wir nur noch bei einem cocktail im cockpit, bis uns die augen zufielen.

18.05. Olib – Molat

sind erst um halb8 aufgewacht, hatten wieder richtig gut geschlafen. nach einem kurzen blick in den winfinder war klar: wenn wir heute segeln wollen, dann am vormittag. unser ziel ist heute molat, die 12sm entfernte bucht vor dem dorf fühlt sich schon fast nach heimat an, soviel zeit haben wir dort schon verbracht.

schnelles fühstück und sogar eine kleine runde im noch sehr kalten meer waren aber trotzdem drin, dann gings los.

erst war so wenig wind, dass ernestine sogar die küche aufräumen konnte, später hatten wir richtig wind und auch lage, immer wieder hatte peter mit winddrehern zu kämpfen, bevor uns der wind am ende doch verließ und wir die segel einholten und auf motorboot umstellten.

die letzte stunde tuckerten wir bei sonnenschein und sehr diesiger sicht molat entgegen, wo wir kurz nach 14h am anker lagen, es waren nur ein paar boote in der großen bucht.

eigentlich hätten wir noch in den studenac an land wollen, aber der hat samstag nur bis mittag offen. peter war es auch lieber, unsere namaste nicht alleine zu lassen – der wind dreht heute irgendwann und man weiß ja nie, wie nah neue nachbarn ankern wollen.

so verbrachten wir einen gemütlichen abend in unserer wetterbucht und erledigen dies und das. 

19.05. Molat

heute bleiben wir hier, laut vorhersage ist draußen kaum wind. außerdem wollen wir den bevorstehenden yugo in zapuntel/molat abwettern, da macht es wenig sinn, vorher noch irgendwo anders hinzufahren. ein boot nach dem anderen startete in den segeltag und wir überlegen, ob uns der wind reichen würde, um unseren neuen wingaker auszuprobieren. letzten endes entschied peter dagegen – der wind dreht heute einfach zusehr.

wir verließen dann aber doch noch unseren ankerplatz vor molat, um in eine kleine nebenbucht zu fahren – da möchten wir heute gerne ankern, für nachts ist kaum wind angesagt und wir haben dort schon öfters boote reinfahren sehen – wir schauen uns das mal an.

ernestine wollte bei dieser fahrt eigentlich das steuer übernehmen, letzten endes gab sie in der bucht aber doch ab, weil es ziemlich eng war und es gab starke strömung von hinten.

nachdem der anker saß, kam die sonne raus und am späten nachmittag pumpten wir sogar noch das SUP auf, um an land zu paddeln.

dort zeigte sich mal wieder die fratze unserer zivilisation: die bucht war voll mit plastikmüll, den das meer wieder ausgespuckt hatte – darüber muss man sogar noch froh sein, da er an land weniger schaden anrichtet als im wasser.

ernestine fand einen kleinen eimer, sammelte muscheln, holz und steine und einen kleinen vom meer ganz verwaschenen kuschelhund retteten wir auch vor dem sicheren zerfall durch die sonne. der abend war sehr still und gemütlich ganz alleine in der kleinen bucht.

ladys and gentlemen, please welcome our new boat-dog molat 🙂

20.05. Molat – Ugljan/Muline

morgens hatten wir es nicht sehr eilig, eigentlich hätte der wind erst um mittags kommen sollen. gegen 10 entdeckte peter die ersten boote unter segel draußen und wie es halt immer ist, musste es dann plötzlich schnell gehen.

beim anker-heben hatte sich leider ein seestern an die kette geklammert und bezahlte das mit einem arm. ernestine war ganz unglücklich, den armen seestern verletzt zu haben – bis sie bei der internet-recherche erfuhr, dass der arm nachwächst und sich manche seesterne sogar so fortpflanzen.

vielleicht bekommen wir heute endlich unseren raumwind zum wingaker-segeln.

wir hatten uns mit martin in muline/ugljan verabredet, um dort an bojen die kommenden wetter-kapriolen abzuwettern und abends gemeinsam zum fischessen zu gehen – er hat noch hans und seine frau katrin an bord.

peter hatte schon alles vorbereitet, und nach kurzer fahrt wagten wir es und holten den wingaker durchs schlafzimmerfenster raus.

es klappte von anfang an wunderbar – der wingaker ließ sich gut hochziehen, es war einfach, den bergesack hochzuziehen und er entfaltete sich gleich schön.

peter hatte sich viel gedanken um die leinenführung gemacht – es sind auf jeder seite zwei leinen und barber-hauler zu bedienen. wenn das system erstmal steht, ist es genial.

mit bis zu 170 grad wind von hinten gleiten wir ganz ruhig mit 4kn bei 8kn wind. wir können direkte strecke fahren und brauchen nicht vor dem wind kreuzen – und das segel ist auch noch richtig schön. heute haben wir nicht viel strecke vor uns und können einfach hin- und herkreuzen und haben richtig spaß.

bei 10kn wind nachdem uns schon wieder ein fischtrawler in den weg fuhr (dem wir aber freie fahrt lassen müssen), bargen wir unser neues segel uns kreuzten den rest des weges am wind in die bucht muline, wo wir eine boje fingen und festmachten. 

nach kurzer kaffeepause war auch schon martin mit seiner crew da. wir verabredeten uns für abends, um sie mit dem dinghi zum fischrestaurant abzuholen, wo wir um 19.30h waren. für die boje bezahlten wir einen sonderpreis als freunde von martin.

wir waren total begeistert von den netten leuten dort und dem tollen gegrillten fisch – wenn fisch essen, dann so: der wirt ist ein routinierter fischer, das meiste holt er direkt vor seinem lokal aus dem hafenbecken und grillt es selber mit liebe auf der holzkohle.

hier waren wir bestimmt nicht das letzte mal – ein absolutes highlight!

wir hatten einen richtig schönen abend bis 23.30h, da waren wir zurück auf unserer namaste.

bald schliefen wir ein, hatten aber eine unruhige nacht – im tierischen eiweiß verdauen sind wir nicht mehr sehr geübt.

21.05. Ugljan/Muline – Molat/Pržine

heute werden wir erst wind, regen und gewitter absitzen an unserer boje. am vormittag möchten wir noch mit kanistern unseren wassertank auffüllen (das wasser ist im preis für die boje enthalten) und im shop ein paar sachen einkaufen – mal sehen, wann wir ein trockenes fenster finden.

erst fuhren wir noch 2x wasser mit dem dinghi, dann kam schon wieder ein regenguss. gegen mittag  holten wir die 3 von martins boot ab und fuhren zu fünft an land, um im sehr superkleinen aber beeindruckend gut sortierten shop einzukaufen.

beim rückweg wurden wir noch ordentlich nass, traten in zwei fuhren mit dem dinghi den rückweg an und verabschiedeten uns auch gleich. wir mussten noch das dinghi entleeren und verräumen, machten noch kurz brotzeit und schon war der wetterspuk früher als erwartet vorbei und wir machten die leinen los.

wir möchten heute wieder nach molat zurück – das passt vom wind und wir haben uns vorgenommen, auf unserer tour langsam umzudrehen und vielleicht doch noch in die kvarner bucht nach cres zu fahren. 

jetzt kreuzen wir uns mit einer geschwindigkeit von 4kn bei 11kn Nwind nach oben. bei wenig lage bereitete ernestine schon das abendessen vor. in der großen bucht vor molat standen schon 10 boote, nachdem für die nacht fast kein wind angesagt ist, fahren wir ein stück weiter und ankern in einer kleinen bucht in der nähe – ein schöner platz und so ruhig im vergleich zur großen bucht. wir machten uns gleich ans essen und zufrieden schauten wir der sonne beim untergehen zu. während wir uns im dunkeln noch mit der planung für den nächsten tag beschäftigen, hörten wir immer noch dinghis und geschrei von nebenan. 

nach langem hin und her beschlossen wir, morgen außerhalb der inseln nach susak zu segeln und dort zu ankern. damit uns tagsüber nicht der wind ausgeht, müssen wir aber früh raus.

22.05. – Molat/Pržine – Susak

der wecker klingelte um 6h – raus, ernestine drehte ihre morgenrunde im wasser, frühstück und um 7.10h waren wir vom anker. es sah nach gar nicht viel wind aus, aber als wir unten rum durch die kleinen felsspitzen an die westseite der  inseln segelten, hatten wir plötzlich 16kn Wwind auf der nase und ganz ordentlich welle.

nach 2 1/2 std sahen wir immer noch den kirchturm von molat, so viel zeit hatte uns die fahrt aufs offene wasser gekostet. zwischen den inseln war so wenig wind vorhergesagt, dass wir uns für diese variante entschieden hatten.

gegen mittag war es ein traum zu segeln: welle ist moderat, die sonne scheint und bei 10kn Wwind sind wir mit 4-5kn unterwegs auf direktem weg zu unserem heutigen ziel. leider hat sich die vorhersage verändert und ab 13h war mehr welle als wind und so hatten wir mal wieder mit umschlagenden segeln zu kämpfen. wir holten die genua ein und fuhren mit motorunterstützung mit 4kn nach norden. heute haben wir mal wieder mehrere delphine blicken lassen..

wir haben immer wieder versucht, mit segel voranzukommen, aber es ist kaum mehr wind, die letzten 8sm fuhren wir ganz ohne segel. kurz vor 18h sahen wir in die bucht von susak, da standen knapp 10 boote. der erste ankerversuch scheiterte, weil der rocna mitten im seegras landete, aber beim 2. mal steckte er fest im sand, wie die kurze kontrollrunde von ernestine im wasser zeigte.

essen war schnell fertig und dann warteten wir auf das gewitter, das sich mit dicken schwarzen wolken ankündigte. wir hatten glück, es zog alles nach nordwesten ab und wir wurden nichtmal nass.

abends versuchten wir noch, uns mit wind- und wettervorhersage für die nächsten tage unser routing zu überlegen. viel wind kommt nicht!

der abend in der bucht war erstaunlich leise für die anzahl an booten und wir saßen noch draußen und schauten uns das wolkenspiel vor dem vollmond an – schon der zweite vollmond, den wir vor susak erleben – bis uns richtig kalt war.

23.05. Susak – Cres

heute haben wirs nicht eilig, das meer ist glatt wie ein spiegel, laut vorhersage soll mittag etwas wind auf höhe von unije kommen und wenn wir glück haben, bläst uns der bis cres hoch. unser ziel ist heute neben der einfahrt zur marina cres zu ankern, wobei wir das gewitter abends noch im auge behalten müssen – das könnte unsere pläne noch durchkreuzen.

um 10h hobeln wir den anker und fuhren unter motor erstmal bis unije, wo wie vorhergesagt leichter wind aus NW aufkam. direkt vor uns tauchte eine große wasserschildkröte ab, im türkisen klaren wasser konnte man sie beobachten wie in einem aquarium.

wir zogen unsere segel hoch und waren mit 2,5 – 3kn unterwegs, hoffen aber, dass der wind wie in der vorhersage mehr wird, sonst sind wir bis nachts unterwegs da hoch.

die luft ist immer noch ziemlich kalt, wir freuen uns über die sonne.

um 14h waren wir präpariert für den wingaker-einsatz und prompt war wieder ein fischtrawler im weg. das manöver ist noch etwas holprig, da müssen wir erst noch ein bisschen routine bekommen – aber es klappte auf anhieb, diesmal ist er mit groß im einsatz.

peter ist ganz begeistert, dass man ihn auch richtig als genaker fahren kann – bis 70grad ist es kein problem, ohne dass er vorne einfällt. stellenweise waren wir mit 5kn unterwegs, obwohl gar nicht so viel wind war – ohne unseren wingaker hätten wir längst den motor gebraucht.

um 17h hatten wir so wenig wind, dass wir entschieden, wieder alle segel zu bergen und unter motor nach cres zu fahren – wir möchten heute ja noch an land essen und einkaufen.

mal sehen, ob vor der marina noch ein ankerplatz auf uns wartet 🙂

wir haben einen schönen ankerplatz bekommen, der anker hielt auch aufs erste mal. das angekündigte gewitter hat sich immer weiter nördlich verlagert, also pumpten wir unser dinghi für einen landgang auf. motor brauchen wir keinen – wir haben nicht weit zum steg.

peter war ziemlich am ende seiner energie – wingaker-segeln ist natürlich noch weit raus aus seiner komfortzone und so beschränkten wir uns drauf, bändels und gemüse zu kaufen und im restaurant belona zu essen, das hat gute bewertungen im google – wir aßen laut empfehlung schwarzes risotto und später noch einen eiscafe in einer eisdiele am altstadthafen.

wir haben uns mal wieder klassisch überessen und traten unseren heimweg an und waren ganz schön müde. zurück um 22h fielen uns schon beim lesen auf dem boot die augen zu und wir gingen schlafen.

24.05. Cres

heute bleiben wir in cres, es gibt kaum wind und nachdem wir uns die ganze zeit so auf cres gefreut haben, waren wir am gestrigen abend einfach zu kaputt, um die stadt entsprechend zu genießen. unser dinghi ist schon aufgeblasen, also werden wir heute hierbleiben und uns einen gemütlichen tag machen. vormittags paddelten wir schon zum land, holten uns vom mlinar burek und spazierten ein bisschen rum. um halb zwei waren wir wieder beim boot, lagen in der sonne, gingen schwimmen und erledigen kleinigkeiten, die so anfallen beim segeln.

um 16.30 paddelten wir wieder in die stadt, um pizza und eis zu essen und noch paar kleinigkeiten einzukaufen.

zurück auf unserer namaste verräumten wir gleich unser dinghi und überlegten uns das routing für morgen.

wir werden auf jeden fall sehr früh aufstehen und den wind nützen, um über den kvarner zu kommen.

abends war es erstaunlich lauschig in der bucht und wir gingen früh schlafen.

25.05. Cres – Pomer/Portic

… und heute morgen war wieder alles anders – vorhersage fast kein wind und in der bcht vor cres kann man einfach nicht sagen, wie es wirklich ist draussen.

unseren plan, heute über den kvarner zu gehen, haben wir schon verworfen und jetzt wird erstmal ausgeschlafen.

nach kurzer schwimmrunde ums boot saßen wir um 8h vor müsli und tee und nachden peter nochmal einen blick ins windy geworfen hatte, entschieden wir, doch gleich aufzubrechen und heute in der nordbucht von unije nochmal zu übernachten.

in der ausfahrt von cres drehte der wind nochmal ganz schön und pendelte sich bei 3kn NO ein, wir holten also wieder den wingaker raus. diesmal klappte das setzen schon viel besser und wir waren mit langsamen 1,5kn richtung süden unterwegs. der wind wurde immer mehr und irgendwann waren wir mit 7 kn unterwegs.

neben uns war nur ein segelboot in sicht, das sich mit einem oxley vorsegel abmühte, irgendwas klappte aber bei denen noch nicht so richtig. und wir nahmen ihm ordentlich fahrt ab.

der wind wurde so stabil und die vorhersage so gut, dass wir beschlossen, doch noch über den kvarner zu segeln, dann haben wir morgen etwas wind in istrien raufzukreuzen  – ab montag soll flaute sein und dann müssten wir mit dem motor heimfahren.

heute wird es dann wohl dunkel, was uns nicht stört – wir freuen wir uns sogar drauf 🙂

mit dem entschluss holten wir wieder unseren wingaker ein und räumten ihn auf. am wind hatten wir dann ordentlich lage, ernestine stellte sich trotzdem in die küche, um abendessen zu machen.

nach dem essen, ca. 18.30 gingen wir ins 2. reff, von da an war die fahrt etwas stabiler – trotzdem sind wir mit fast 4kn unterwegs. voraussichtliche ankunftszeit ist gerade 21.30.

in istrien wurden wir mit einem traumhaften sonnenuntergang empfangen und in der einfahrt zur bucht beobachteten wir eine jagdgemeinschaft aus delphinen und thunfischen genau neben unserem boot.

um halb 10 waren wir in der bucht portic bei pomer. ca 30 boote standen drin, aber in der großen bucht haben wir auch noch ein plätzchen gefunden.

wir waren ziemlich kaputt, saßen noch kurz draußen und beim cocktail fielen uns schon die augen zu und der lärm vom nachbar-boot störte uns nicht mehr.

26.05. Pomer/Portic – Rovinj/Sv. Andrea

um 5h klingelte unser wecker – wir möchten früh los und heute bis rovinj – immer wieder haben wir überlegt, ob wir dieses mal vielleicht einen schlag nach italien schaffen, aber der wind und das zeitfenster passten einfach nicht.

wir haben also entschieden, noch eine nacht vor sv. andrea und eine nacht in dajla zu stoppen und am dienstag in umag zurück zu sein.

vormittags gings mit gutem wind los, wir hatten ziemlich welle und winddreher.

gegen mittag verabredeten wir uns mit hubert und seiner la bonita auf dem wasser, wir machten beide einen beilieger und unterhielten uns kurz übers walkie talkie, bis wir eine dicke gewitterwolke über land entdeckten, die auf uns zukam.

hubert segelte mit seiner schulungsgruppe weiter nach süden und möchte heute in der bucht portic ankern und wir flüchteten uns aufs meer raus und studierten erstmal die wetterprognosen, aus denen man heute nicht schlau wird.

um 15.30 holten wir die segel ein und beschlossen, unter motor richtung sv. andrea zu fahren, wo wir hoffentlich einen ankerplatz bekommen. das gewitter hat sich über land vollständig entladen, peter ist etwas unzufrieden mit unserem tagesrouting, aber wir wollten lieber vorsichtig sein mit dem wetter. vor sv. andrea waren paar kleine badeboote und als wir unseren anker runterließen, kam noch ein zweites segelboot, das sich für dieselbe ankerbucht entschieden hatte.

das wasser war extrem kalt an der stelle, leider vergaßen wir zu messen, aber bestimmt waren es nicht mehr als 18 grad. es war ein sehr ruhiger abend und wir erlebten einmal mehr einen traumhaften sonnenuntergang.

27.05. Rovinj/Sv. Andrea – Dajla

eigentlich wollten wir es heute gemütlich angehen. nach der eiskalten morgen-schwimmrunde machten uns die windvorhersagen wieder einen strich durch die rechnung – wenn es wind gibt, dann vor allem bis mittag. also anker hoch und los gehts nach dajla, da möchten wir noch eine letzte nacht ankern, bevor es wieder heim in unsere marina geht. 

heute haben wir den perfekten leichten wind aus SW und wir zogen nochmal den wingaker hoch, nur mit leinen für die eine seite. wir waren bis 3kn unterwegs, peter entdeckte einen rochen vor unserem boot, der bestimmt 2m spannweite hat – dass es die so groß hier gibt, hätten wir nicht gedacht.

nördlich von novigrad verließ uns dann der wind und der motor musste ran. wir fuhren bis dajla und übernachten nochmal außerhalb unserer marina, mit einem traumhaften sonnenuntergang verabschiedete sich die sonne.

28.05. Dajla – Umag

nach dem frühstück gings wie geplant zurück nach umag in unsere marina.

29. – 30.05. Umag

zurück in umag gabs noch viel zutun: aufräumen, saubermachen, ausräumen, entfeuchtungssalz aufstellen, und und und …

peter muss die logge rausnehmen und unseren gori-propeller mit einem müllsack einpacken, damit sich keine muscheln draufsetzen und hat noch viele andere kleinigkeiten zutun.

am fronleichnams-donnerstag packten wir unsere sieben sachen ins auto, verabschieden uns von unserer namaste und von molat 😉 und fuhren wieder nach hause – heimfahren ist nie schön, gehört aber einfach auch dazu und bald sehen wir uns ja wieder 🙂


Törndaten

366 sm Gesamt

Crew:
Peter, Ernestine