eine minute vor dem wecker um 5:30 wachen wir auf. die ganze nacht war still wie noch nie und jetzt haben wir ein ungutes gefühl, dass wir mit unserer ankerwinsch krach machen und das dorf aufwecken. nach einem kurzen frühstück ists aber doch soweit und wir verlassen die bucht mit dem versprechen wiederzukommen. das wasser in der bucht ist fast glatt, beim rausfahren sehen wir aber schon, dass es draußen durchaus wellen hat.

beim segel setzen erlebten wir einen spektakulären sonnenaufgang, heute geht es richtung SW, wir haben 7kn wind NW und sind halbwind unterweg, segeln ganz gemütlich mit 3-4 kn SOG auf palagruža zu. wir haben uns vorgenommen, den motor dazuzunehmen, falls es knapp würde für eine tagelslichtankunft, aber wir brauchen ihn nicht.

nach langer fahrt mitten im meer taucht irgendwann ganz klein die imposante inselgruppe auf. um 17:00 sind wir da und kommen aus dem staunen nicht heraus: palagruža ist ein gebirge mit schroffen felsformationen, deren spitzen nur teilweise als kleine inseln aus dem tiefblauen wasser ragen.

die sonne steht schon flach, deshalb kann man den grund nur schlecht sehen. wir lassen den anker fallen, spüren aber schnell, dass die kette unten nur über steine und felsen schleift. der anker hällt, aber nach einem kurzen kontrollblick beim schwimmen entscheiden wir, ihn wieder zu holen und an eine boje zu gehen. beim einholen haben wir noch einen kleinen adrenalin-boost, weil er sich kurz in den steinen verhängt, lässt sich dann aber doch hochziehen.
von der ersten boje werden wir von einem kleinen fischerboot vertrieben – später stellt sich heraus, dass das der leuchtturmwärter ist, er zeigte uns eine andere boje im flacheren wasser, an der wir festmachten dürfen.

wir machen schnell unser dinghi klar und paddeln zur insel, stapfen wie auf einem alpinen wanderweg die 90 höhenmeter zu einem beeindruckenden lighthouse (baujahr 1875) hoch. alles ist sehr unreal: die weite aussicht auf das meer, die südliche steppenartige vegetation, die vielen salamander und heuschrecken und die schroffen felsen.

oben vor dem lighthouse steht ein schild „privat“ und durch rufen können wir uns nicht bemerkbar machen, wir wagen uns nicht weiter und gehen zurück zum boot direkt an der felswand und beobachteten an deck bis spätabends einige fischer- und taucherboote neben uns.
heute sind wir richtig müde und schlafen die ganze nacht durch.